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IT-Mythen: Entwickler sind menschenscheu

Software-Entwickler sind heiß begehrt. Doch gibt es mittlerweile mehr offene Stellen als qualifiziertes Personal. Woran liegt es, dass ein gut bezahlter und zukunftssicherer Beruf wie der der Entwicklerin bzw. des Entwicklers oftmals nur schwer mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern besetzt werden kann? Ist es das Bild, dass man von “Programmierern” hat? Sind Entwickler wirklich diese Nerds, die man aus Sitcoms kennt? Ganz drollig zwar, aber irgendwie auch schräg?

Wir wollen die gängigsten Vorurteile genauer unter die Lupe nehmen und fragen uns:
WAS IST DRAN?

Vorurteil #2: Entwickler sind menschenscheu!

In unserem ersten Teil haben wir das Vorurteil beleuchtet, Entwickler würden mit Vorliebe nachts arbeiten. Tatsächlich steckt viel Wahrheit dahinter. Der Grund ist u.a., dass man nachts ungestört und konzentriert arbeiten kann, währenddessen tagsüber gern die Kollegen “stören” und somit den Flow unterbrechen.

In eine ähnliche Kerbe schlägt unser zweites Vorurteil. Aber hat das Abschotten wirklich etwas mit der Scheu vor Mitmenschen zu tun? Sind Entwickler etwa Soziopathen und muss man dies als Arbeitgeber in der Stellenbeschreibung beachten?

Social Skills statt Einsiedlerdasein

Softwareentwicklung ist Teamarbeit. Ob mit den Kolleginnen und Kollegen, Projektmanagern oder direkt mit den Kunden - als Entwickler ist man im regelmäßigen Austausch mit allen Projektbeteiligten. Arbeitet man - und das ist mittlerweile Standard - in einer agilen Projektumgebung, ist der Austausch im Team, mit Projektleitern oder Produktentwicklern standardisiert und zeitlich geregelt. In Dailys tauschen sich die Teammitglieder über den Status Quo des Projektes aus. Je besser die Social Skills, um so einfacher und zielführender ist dieser Austausch.

Der erste Eindruck

Und das sollte man bereits im Bewerbungsprozess um eine Stelle als Softwareentwickler zeigen. Unternehmen suchen nach Persönlichkeiten, die neben ihrer Fachkompetenz auch eine gewisse soziale Kompetenz mitbringen. Also gute kommunikative Fähigkeiten, Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit usw. Je besser man diese soziale Kompetenz bereits im ersten Gespräch präsentiert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Stelle zu erhalten.

Nerds vs. Teamplayer

Dennoch: Gerade die Vorliebe für abstraktes Denken und die “Kommunikation” in Codes sind oft die Grundlage für speziellen Humor, komplizierte Witz-Shirts und ausgefallene Hobbies. Der IT-Nerd als liebenswerter, hochbegabter Sonderling mit sozialen Defiziten sitzt fest in unserer Vorurteilschublade. Doch dieses Bild wandelt sich. Nerds sind schon lange nicht mehr die menschenscheuen Computerfreaks, sondern selbstbewusste, erfolgreiche Leute, die dem klassischen Nerd-Begriff eine völlig neue, coole und attraktive Bedeutung zuweisen. Nerds sind in diesem Sinne Teamplayer, und zwar die, die unsere digitalen Produktwünsche in Zusammenarbeit mit Produktentwicklern, Designern, Grafikern, Projektmanagern und Kunden Realität werden lassen.

Also was ist dran am Vorurteil?

Eher wenig. Das Bild des menschenscheuen Nerds passt nicht (mehr) in unsere Zeit. Unternehmen arbeiten transparent und mit ihnen ihre Teams. Als Entwickler ist man im regelmäßigen Austausch mit allen Projektbeteiligten. Man tauscht sich mithilfe von PM-Tools aus, nimmt an Meetings und Präsentationen teil, bildet sich im Team und darüber hinaus weiter. Einsiedlerkrebse und Soziopathen hätten hier einen denkbar schlechten Stand.

 

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